„Es wäre zu schön gewesen, auch wenn es erst mal nur um die Bewerbung zum Modellprojekt gegangen wäre“, sagte SPD-Ratsmitglied Hermann Meyer. Die SPD-Fraktion hatte einen Antrag gestellt, bei dem es um die Teilnahme an einem landesweiten Modellversuch ging.

„Dieser dreijährige Versuch hätte nach unserer Meinung gut zur Ortsdurchfahrt der Landesstraße 171 (L 171) durch Kirchlinteln gepasst und bestimmt zu einer weiteren Sicherheit im Straßenverkehr und zu mehr Lebensqualität beigetragen“, so das Gemeinderatsmitglied.

So sollte erstmals fundiert und verlässlich untersucht werden, welche Effekte Tempo-30-Strecken tatsächlich auf den Verkehrslärm, die Luftreinhaltung und den Verkehrsfluss haben. Daneben sollte unter anderem auch die Akzeptanz einer Geschwindigkeitsreduzierung sowie die Auswirkung auf den Fußgänger- und Radverkehr untersucht werden. Leider wurde der SPD-Antrag im Verwaltungsausschuss mehrheitlich von den Kommunalpolitikern abgelehnt.

Der Auto- und Lkw-Verkehr hat auf der L 171 stark zugenommen, gut 10.000 Kraftfahrzeuge fahren täglich auf dieser Straße durch den Ort. Kirchlintler Anwohner hatten sich im Oktober 2007 zusammengetan und die Bürgerinitiative „Verkehrsberuhigung L 171“ gegründet und für mehr Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer gekämpft. Es gab einige Erfolge zur Entschärfung von Gefahrenpunkten, so zum Beispiel die Errichtung einer Querungshilfe.

Die beiden Sprecherinnen dieser Bürgerinitiative, Gerda Köster und Renate Meyer, sind nicht gerade glücklich über die Ablehnung des SPD-Antrags. Sie nehmen dies aber zum Anlass, um auf die Veranstaltung zum zehnjährigen Bestehen der Initiative hinzuweisen, in der sie anhand von vielen Bildern Rückblick halten und auf weitere Aktionen aufmerksam machen wollen. Das Jubiläum findet am Freitag, 23. Februar, um 19 Uhr im Lintler Krug statt. Interessierte und Betroffene sind herzlich willkommen.

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