Näher dran an der Kreisverdener Zukunft.

Zuversichtlich blicken wir den kommenden Jahren im Landkreis Verden entgegen, auch wenn uns die Corona-Krise vor große Herausforderungen stellt, wie unsere Region sie seit der Nachkriegszeit nicht mehr erlebt hat.

Diese vergangenen Monate haben uns allen viel abverlangt. Wir mussten nicht nur großes menschliches Leid von unmittelbar betroffenen Familien erfahren, sondern auch schmerzliche Einschnitte des gewohnten privaten und gesellschaftlichen Lebens. Trotzdem gibt es Grund zur Zuversicht: Mit unseren sozialstaatlichen Errungenschaften, einer leistungs- und handlungsfähigen öffentlichen Verwaltung, gerade auch auf der kommunalen Ebene und vor allem einem guten öffentlichen Gesundheitssystem, das auf Solidarität und hohe Standards für alle setzt, ist es uns bisher gelungen, vergleichsweise gut durch diese Krise zu kommen. Das gilt für Deutschland insgesamt, aber im speziellen auch für Niedersachsen und uns im Landkreis Verden.

Auch wenn es ein zähes Ringen ist, das Virus ist beherrschbar und die Pandemie überwindbar. Wir sind zuversichtlich, die Infektions- und Todeszahlen konsequent weiter senken zu können, darf dies aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass uns die Folgen des über einjährigen Ausnahmezustands noch lange beschäftigen werden.

Wir Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Landkreis Verden haben die lebensgefährliche Pandemie von Beginn an als eine Gesundheits-, Gesellschafts- und Wirtschaftskrise betrachtet. Weiter und ständig werden wir alles daransetzen, die sozialen und wirtschaftlichen Folgen des in weiten Teilen stillgelegten Lebens zu bewältigen. Das gute und professionelle Corona-Management im Landkreis Verden hat gezeigt, wie wichtig die Städte, Gemeinden und Landkreise sind - und wie notwendig eine starke SPD in den Stadt- und Gemeinderäten, Rathäusern und im Kreistag ist.

Wir sind näher dran an zukunftsfähigen Lösungen: Ein Beleg für unsere solide und zukunftsweisende Politik ist, dass wir daran festgehalten haben, die Aller-Weser-Klinik (AWK) mehrheitlich im öffentlichen Eigentum zu belassen und wir so der Krise schlagkräftig und kompetent auch mit unseren beiden eigenen Krankenhausstandorten begegnen konnten.

In den nächsten Jahren wird es nun darum gehen, zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen, indem wir die Wirtschaft auf klimaneutralen Wachstumskurs bringen und die Chancen der Digitalisierung nutzen. Denen, die Unterstützung brauchen, wollen wir aus der Krise helfen.

Die starke Wirtschaft und die hohe Lebensqualität im Landkreis Verden belegen die gute sozialdemokratische Politik in den letzten Jahrzehnten, an die wir anknüpfen wollen.

Unsere Schwerpunkte 2021 bis 2026 sind:

  1. Mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und unserer starken Wirtschaft den Weg aus der Corona- und der Klima-Krise ebnen,
  2. Bildung, Betreuung, Aus- und Weiterbildung stärken,
  3. Öffentlichen Nahverkehr, Radwege und digitale Infrastruktur weiter ausbauen,
  4. Chancen des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes nutzen,
  5. Zusammenhalten, bezahlbaren Wohnraum schaffen und gemeinsam eine gute wohnortnahe Gesundheitsversorgung sichern.

Kurz gesagt: Wir machen die solide Zukunftspolitik, die die Menschen in unserem Landkreis Verden gerade jetzt brauchen. Wir sind näher dran an der Kreisverdener Zukunft.

1. Mit zukunftsfähigen Arbeitsplätzen und unserer starken Wirtschaft den Weg aus der Corona- und der Klima-Krise ebnen

Der vergleichsweise krisenbeständigen, weltoffenen Kreisverdener Wirtschaft und einer vorausschauenden Wirtschaftsförderung ist es zu verdanken, dass sich die Arbeitslosigkeit trotz der Corona-Krise stabil auf dem niedrigen Wert von 4 Prozent (Stand Februar 2021) bewegt. Neben Betrieben, die von der Pandemie kaum oder nur wenig beeinflusst wurden, gibt es jedoch starke Verluste und existentiell gefährdete Branchen. Auch die Auswirkungen von lang anhaltender Kurzarbeit und die Zahl der Insolvenzen sind noch nicht absehbar. Unser Hauptziel ist es daher, Arbeitsplätze zu erhalten und zukunftsfähige Arbeitsplätze neu zu schaffen. Die Vermittlung, Beschäftigung und Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen wird auch zur Bekämpfung von Armut ein wesentlicher Schwerpunkt bleiben, den wir mit der stark arbeitsmarktpolitischen Ausrichtung der Wirtschaftsförderung und der kreiseigenen Anstalt „Arbeit im Landkreis Verden (ALV)“ weiterverfolgen werden.

Leitlinie unserer kommunalen Wirtschaftsförderung ist, dass auf Dauer nur eine klimaneutrale und digitale Wirtschaft sichere Arbeitsplätze schaffen und halten kann. Das berücksichtigen wir bei Unternehmensansiedlungen und der Unterstützung unserer heimischen Wirtschaft. Damit wir die Energiewende vorantreiben, sich neue Betriebe im Landkreis Verden ansiedeln und sich bestehende Unternehmen erweitern können, müssen wir kurzfristig die Knappheit an Gewerbeflächen in unserem sehr verkehrsgünstig gelegenen Landkreis Verden überwinden. Hierbei sind das schienengebundene Gewerbegebiet „Dörverden-Barme“ mit 40 ha im Süden des Landkreises und das länderübergreifende klimaneutrale Gewerbegebiet “Achim-West” im Norden mit geplant 90 ha von zentraler Bedeutung. In Achim-West sehen wir große Chancen für eine CO2-neutrale Energieversorgung zum Beispiel mit grünem Wasserstoff, wohnortnahe Arbeitsplätze und einen guten ÖPNV unter Einbeziehung einer Bahnanbindung für die Pendlerverkehre. Achim-West werden wir auch über den Landkreis befördern, weil wir Ausbildungs- und Arbeitsplätze schaffen müssen und dies in Achim-West, in einem stark verdichteten Gebiet mit -im Vergleich zur Entwicklung mehrerer dezentraler Standorte ­geringeren ökologischen Folgen, geschehen soll. Mittelfristig wollen wir den Flächenverbrauch reduzieren und darauf hinwirken, dass im Landkreis Verden alle Möglichkeiten zum “Recycling” alter Industrieflächen genutzt werden, auch mit Hilfe von Landes- und EU-Förderung.

Neben der drohenden Zunahme der Arbeitslosigkeit haben wir es auf der anderen Seite mit einem hohen Fachkräftemangel gerade in den Gesundheits- und Pflegeberufen, aber auch im Handwerk zu tun. Für viele Unternehmen bleibt dies als größtes Problem bestehen. Auch deshalb werden wir die Fachkräfteoffensive, den Pflegeverbund und die Berufsorientierung an allen Schulen weiter ausbauen. Gerade jetzt nach der Corona-Pandemie werden wir die gute Arbeit der Kreisverdener Koordinierungsstelle Frau und Wirtschaft sowie der Gleichstellungsbeauftragten weiter aktiv unterstützen.

Wirtschaftszweige wie die Tourismusbranche im Landkreis Verden, die nach der Corona-Pandemie besondere Herausforderungen bewältigen aber auch großes Potenzial haben, wollen wir mit unserer Wirtschaftsförderung künftig gezielt unterstützen.

2. Bildung, Betreuung, Aus- und Weiterbildung stärken

Seit zehn Jahren sorgen wir dafür, dass von den hohen Steuereinnahmen im Landkreis Verden auch die Kleinsten profitieren: Mit 7 Mio. Euro unterstützen wir jährlich die Krippen und Kitas in den Städten und Gemeinden. Wenn sich weitere Möglichkeiten auftun, die Kreisverdener Kommunen zu entlasten, werden wir diesen Betrag erhöhen.

Wir begrüßen den von den Gemeinden und Städten im Landkreis Verden begonnenen Weg hin zu mehr Ganztagsschulen. Der Landkreis Verden wird seine Kommunen auch mit Hilfe der Kreisschulbaukasse dabei unterstützen, den ab 2025 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter umzusetzen.

In der Schulpolitik werden die Gymnasien, die Förderschulen und die Berufsbildenden Schulen vom Landkreis getragen. Am deutlichsten wird der Zusammenhang zwischen guter Bildung und Wohlstand in der beruflichen Bildung. Die Berufsbildenden Schulen (BBS) werden wir als starkes Zentrum für wirtschaftliche und technische Berufe und den Erwerb des Abiturs fortentwickeln. Wir wollen den Schulabsolventinnen und -absolventen mit attraktiven Ausbildungsangeboten eine praxisnahe Perspektive in unserem Landkreis bieten.

Für Auszubildende, alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie Freiwilligendienstleistende wollen wir mit Unterstützung des Landes im Verkehrsverbund Bremen-Niedersachsen (VBN) ein verbundweites, aber mindestens landkreisweites Jugendticket für maximal bis zu 30 Euro monatlich einführen. Das trägt nicht nur dazu bei, dass Zukunftschancen weniger vom Geldbeutel der Eltern abhängen und Jugendliche in ihrer Freizeit selbstständig mobil sein können. Damit steigern wir die Attraktivität des Landkreises Verden für junge Menschen. Seit 2018 werden an den Gymnasien des Landkreises 10 Mio. Euro investiert, womit wir die zusätzlichen Räume für das wieder eingeführte Abitur nach Klasse 13 schaffen konnten und noch schaffen werden. Wir werden uns für eine Kooperation der Oberstufen aller Schulformen untereinander einsetzen, damit Schulwechsel aufgrund der Leistungskursauswahl überflüssig werden.

Nahezu die Hälfte der Schülerinnen und Schüler besuchen die Oberschulen des Landkreises. Mit der Kreisschulbaukasse haben wir die Schule am Goldbach beim Bau eines neuen Gebäudes unterstützt und werden wir den Verdener Campus für das Zusammenlegen der Schule beim Bau neuer Schulräume unterstützen. Wir erkennen die gute Arbeit in den Oberschulen des Landkreises an und begrüßen eine Weiterentwicklung der Schulen. Wir unterstützen die engagiert durchgeführten berufsvorbereitenden Maßnahmen der Oberschulen, um für die jungen Menschen im Landkreis einen guten Start ins Berufsleben vorzubereiten Mit zwei bewährten Gesamtschulen im Landkreis besteht ein innovatives und flexibles Schulangebot, das Chancengleichheit und individuelles Lernen ab der 5. Klasse ermöglicht. Sie tragen zu mehr sozialer Gerechtigkeit bei der Wahrnehmung von Bildungschancen bei, der Durchlässigkeit der Bildungsmöglichkeiten und dem gemeinsamen Lernen aller Schülerinnen und Schüler. Wir unterstützen die Gesamtschulen im Landkreis.

Für alle Bildungsangebote hat die Corona-Krise die zwingende Notwendigkeit der digitalen Bildung und der gezielten Förderung von Kindern verdeutlicht, die gerade jetzt Hilfe brauchen. Nachdem wir alle Klassenräume unserer Schulen mit elektronischen Tafeln ausgestattet haben, wird es nun um den Einsatz der digitalen Endgeräte für alle Schülerinnen und Schüler im Unterricht gehen. Über die Hälfte der 54 Schulgebäude im Landkreis Verden haben schon einen Glasfaseranschluss, über den sie alle Schülerinnen und Schüler auch im „Homeschooling“ beschulen können und konnten. Bis zu Beginn des Jahres 2023 werden es alle sein. Homeschooling kann den Präsenzunterricht aber nicht ersetzen. Schulen sind für uns nicht nur ein Ort der Wissensvermittlung, sondern auch ein Ort des Zusammenhalts, der Freundschaften und der Begegnung. Allen, die sich dafür einsetzen, dass dieser Zusammenhalt an einer Schule gestärkt wird, zum Beispiel durch das für eine Schule passende Angebot gemeinsamen gesunden Essens mit regionalen Produkten, danken wir. Vor allem bei den Schulen in Kreisträgerschaft wollen wir dazu beitragen, diesen Zusammenhalt künftig weiter zu stärken.

Um Zusammenhalt, Teilhabe und Solidarität geht es auch bei der Unterstützung von Kindern mit Förderbedarfen und mit (unter anderem corona-bedingten) Leistungsdefiziten. Die Strukturen im Landkreis Verden sind dazu grundsätzlich geeignet., Uns geht es darum, Institutionen wie Kitas und Schulen in die Lage zu versetzen, mit Unterschiedlichkeit umzugehen. Wichtig wird es in den nächsten Monaten sein, die Unterstützung fallunabhängig und noch zielgerichteter individuell an den Kindern auszurichten. Pragmatisch wird bei der Inklusion für uns der gleichberechtigte Zugang zu den Einrichtungen sein, der nicht auf Kosten der Förderung gehen darf. Der Landkreis Verden ist auf einem guten Weg mit seiner infrastrukturellen Schulbegleitung, die die gesamte Lerngruppe in den Blick nimmt und Betroffene sowie Fachleute beteiligt. Dieser Ansatz und auch die langjährig etablierte sozialraumorientierte Jugendarbeit bieten die Chance, Inklusion und Teilhabe zu verwirklichen.

Weiterbildung ist gerade in Zeiten des Umbruchs wie den unseren unverzichtbar. Deswegen werden wir auch in Zukunft auf die Kreisvolkshochschule Verden bauen. Als kommunale Weiterbildungseinrichtung bietet sie allen Kreisverdenerinnen und Kreisverdenern Weiterbildungsmöglichkeiten sowie eine individuelle Bildungsberatung an. Wenn die Covid-19­Pandemie überwunden ist, werden wir das vielfältige Bildungsangebot Kreisvolkshochschule zum Beispiel durch dezentrale Kursangebote in den Gemeinden noch leichter zugänglich machen.

Das Ziel, europäische Jugendaustauschprogramme für alle jungen Menschen zugänglich zu machen, werden wir weiterverfolgen. Wir setzen uns entschieden für unsere offene Demokratie, für eine lebendige Erinnerungskultur und gegen Rechtsextremismus ein. Den mit Bundesfördermittel geplanten außerschulischen Lernort zur Demokratiebildung im Verdener Syndikatshof werden wir aktiv unterstützen.

3. Öffentlichen Nahverkehr, Radwege und digitale Infrastruktur weiter ausbauen

Gerade im veränderten Mobilitätsverhalten bei jungen Menschen sehen wir die Chance auf eine vom Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) und dem Radverkehr getragenen „Mobilitätswende“. In dieser liegt eine große Chance zur Entlastung des Autoverkehrs, weil mit der Ausnahme der zusätzlichen Autobahnabfahrt Achim-West keine großen Entlastungslösungen für den Autoverkehr wie weitere Flussübergänge realistisch sind und auch von der zuständigen Bundespolitik nicht forciert werden. Schrittweise werden wir den ÖPNV weiter ausbauen und wollen das ehrenamtliche Engagement im Bereich der Bürgerbusse weiter stärken. Den Schienenpersonennahverkehr (SPNV) unterstützen wir, indem der Landkreis ein Drittel der Ausgaben für die Wiedereröffnung der Bahnhaltepunkte in Sagehorn und Kirchlinteln übernimmt. Auch für Bahnhaltepunkte in Dauelsen und Uphusen setzen wir uns ein. Wir richten unser Augenmerk vor allem auf die Pendlerinnen und Pendler sowie die „nichtmotorisierte“ Bevölkerung. Einen besonderen Schwerpunkt wollen wir dabei mit dem VBN-weiten Jugendticket für Auszubildende, alle Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden und berufsbildenden Schulen sowie Freiwilligendienstleistende setzen. Für moderne Konzepte für die Mobilitätswende sind wir offen.

Beim Radverkehr bleibt unser Ziel ein Radschnellweg von Uphusen bis Dörverden mit Abzweigungen in die anliegenden Gemeinden. Im Gegensatz zu neuen Flussquerungen für den Autoverkehr sind sie im Radverkehr realistisch, was der an die Eisenbahnbrücke angehängte „Brückenschlag“ zwischen der Stadt Verden (Aller) und der Gemeinde Dörverden belegt. In der Mitte des Landkreises, zwischen der Ueser Brücke in der Stadt Achim und der Nordbrücke in der Stadt Verden, werden wir deshalb direkt neben dem „Intscheder Wehr“ eine Brücke für Radfahrerinnen und Radfahrer errichten. Durch die Entzerrung des Radverkehrs vom Autoverkehr auf der Überquerung wird der Verkehrsfluss deutlich beschleunigt, was zu weiteren Entlastungen der Flussquerungen in den Städten Achim und Verden führen wird. Wir setzen uns weiter dafür ein, dass der Landkreis in den nächsten fünf Jahren in Abstimmung mit allen Kommunen ein Radwegeprojekt pro Gemeinde (sei es ein Abschnitt des Radschnellweges oder aber ein schon lange benötigter Radweg entlang einer Landesstraße) planen lässt. Auch für den Erhalt der Radwege entlang von Kreisstraßen setzen wir uns ein.

Beim Ausbau der digitalen Infrastruktur verfügen im gut ausgebauten und dicht besiedelten Landkreis Verden 70 Prozent der Haushalte über einen Breitbandanschluss mit deutlich über 100 Mbit. Die Zahl der Glasfaseranschlüsse und damit über 1000 Mbit steigt beständig. Das werden wir weiter vorantreiben. Wir werden dafür sorgen, dass alle Haushalte bis Ende der 2020er Jahre über mindestens 250 Mbit verfügen. Aber auch das leistungsfähige Mobilfunknetz wird zunehmend von Bedeutung sein. Deswegen setzen wir uns dafür ein, bestehende Funklöcher zu schließen und zukünftig auch das 5G-Netz bei uns zu etablieren.

4. Chancen des Klima-, Umwelt- und Naturschutzes nutzen

Auch wenn der Klimawandel als größte Bedrohung der Menschheit wegen der Corona-Pandemie zwischenzeitlich weniger in den Schlagzeilen war, haben wir durchgehend Klimaschutz betrieben. CO2-Minimierung zieht sich für uns durch alle Politikfelder. Unser Landkreis soll in den Bereichen, auf die er Einfluss hat, alles tun, um 2030 75 Prozent Emissionsminderung und 2035 100 Prozent Emissionsminderung zu erreichen. Wichtig ist, dass eine Institution die Einzelinitiativen aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung bündelt und koordiniert. Aus diesen Gründen haben wir mit den Städten und Gemeinden des Landkreises 2019 die „Klever“ als Klimaschutzagentur des Landkreises Verden gegründet. Die von dieser in kurzer Zeit erarbeiteten Konzepte zur Energieeinsparung und zum „Solarkataster“ werden wir weiter umsetzen. Um dem Querschnittsthema Klimaschutz gerecht zu werden, sollen die Arbeitsbereiche von “Klever” künftig Schritt für Schritt erweitert werden, zum Beispiel auf klimaschonende Mobilitätsangebote und den Bereich des klimaschonenden Bauens der öffentlichen Hand. Bauprojekte des Landkreises Verden wollen wir künftig wo immer möglich mit klimaschonenden Baustoffen wie zum Beispiel Holz verwirklichen und so mit gutem Beispiel vorangehen. Denn es zählt nicht nur die Energieeffizienz eines fertigen Gebäudes -auch der Herstellungsprozess muss in die Energiebilanz mit eingerechnet werden. Das rund um das Norddeutsche Zentrum Nachhaltig Bauen nah am Kreishaus vorhandene Know-How werden wir nutzen.

Dank der zahlreichen Windkraftanlagen im Landkreis Verden ist dieser schon in der Lage, 60 Prozent des Stromverbrauches in den Privathaushalten aus erneuerbaren Energien zu decken. Aufgrund der Flächenknappheit im Landkreis Verden wird der zukünftige Schwerpunkt in der Windenergie im Repowering und weniger in der Ausweisung neuer Flächen liegen. Grundsätzlich setzen wir weiter auf eine konzentrierte Planung, um die Energiewende weiter voranzutreiben.

Als einer von wenigen Landkreisen in Niedersachsen hat der Landkreis Verden bis Ende 2018 alle elf Flora-Fauna-Habitat-(FFH-) und Vogelschutzgebiete unter Schutz gestellt und damit die internationalen Verpflichtungen für den europaweiten Arten- und Naturschutz erfüllt. Dies gelang nur durch einen breiten Konsens mit allen beteiligten Verbänden. Auch wegen der teilweise einschneidenden Folgen der Unterschutzstellung für die Landwirtschaft werden wir unseren Kreisverdener Weg, den konsensorientierten Ansatz im Naturschutz, weiter fortsetzen. Das Projekt AllerVielfalt, das blaue Band entlang der Aller bietet für alle Beteiligten große Chancen: Die Wasserstraße Aller wird wieder naturnäher. Es kann auch wasserwirtschaftlich mit den Folgen des Klimawandels umgegangen, der Hochwasserschutz gestärkt sowie dem land- und forstwirtschaftlichen Wassermangel begegnet werden. Neue Akzente im Natur- und Gewässerschutz erhöhen gleichzeitig die Attraktivität für Erholungsuchende und Wassersporttreibende. Für sie wollen wir künftig -nicht nur an der Aller sondern auch andernorts im Kreis -vor Ort mit Hinweisschildern und QR-Codes noch besser vermitteln, dass und warum ein Gebiet unter Schutz steht und was dort an Besonderheiten der Natur erlebt werden darf. Das Engagement der ehrenamtlichen Naturschutzwarte und anderer, die sich ehrenamtlich für den Naturschutz engagieren, unterstützen wir zum Beispiel mit Fortbildungsangeboten, die einen Mehrwert für die Ehrenamtlichen aber auch den Naturschutz bei uns im Landkreis Verden bringen.

5. Zusammenhalten, bezahlbaren Wohnraum schaffen und gemeinsam eine gute wohnortnahe Gesundheitsversorgung sichern

Der Landkreis Verden ist ein weltoffener Landkreis mit einem starken sozialen Zusammenhalt. Wir wollen, dass bei uns und in Zukunft zusammenleben und gemeinsam Zukunft gestalten alle Menschen sicher, solidarisch und respektvoll miteinander zusammenleben können und gemeinsam die Zukunft gestalten.

Vor allem über unsere Kreiswohnbaugesellschaft wollen wir für das Angebot an bezahlbaren Mietwohnungen kreisweit vergrößern. Dabei werden wir verstärkt auf barrierefreie Wohnangebote aus klimaschonenden Baustoffen setzen. Uns geht es darum, das Angebot an bezahlbaren, attraktiven Mietwohnungen mit geringen Nebenkosten für Menschen mit und ohne Behinderung, für Auszubildende, junge Familien, Menschen mit und ohne Migrationsgeschichte und gerade auch Seniorinnen und Senioren zu vergrößern. So wollen wir selbstbestimmtes Leben ermöglichen, ob in generationenübergreifenden Gemeinschaften oder der lange gesuchten Single-Wohnung.

Für alle Bürgerinnen und Bürger in unserem Landkreis ist eine gute wohnortnahe Gesundheitsversorgung von hoher Bedeutung. Deswegen werden wir die Aller-Weser-Klinik in kommunaler Trägerschaft erhalten und zukunftsfest weiterentwickeln. Gerade in der Bekämpfung der Pandemie hat sich die AWK als ein verlässlicher Partner erwiesen. Die Standorte Achim und Verden mit ihren unterschiedlichen Fachrichtungen wurden in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut, seien es die Geriatrie und die Plastische Chirurgie in Achim oder das Herzkatheterlabor in Verden. Der Neubau des Bettenhauses mit Landesunterstützung in Verden und die Umgestaltung von vorhandenen alten Räumlichkeiten erfordern noch eine große finanzielle Kraftanstrengung auf Seiten des Landkreises. Aber sie werden sich letztlich für alle auszahlen und die Klinik zukunftssicher machen und damit zu einer wohnortnahen Gesundheitsversorgung entscheidend beitragen.

Die hausärztliche Versorgung im Landkreis Verden verändert sich durch einen Generationenwechsel in der Ärzteschaft. Für die Sicherstellung einer wohnortnahen ärztlichen Versorgung in den Gemeinden und Ortschaften des Landkreises bedarf es neuer Wege. Dabei setzen wir auf die Zusammenarbeit zwischen Politik und den verschiedenen Bereichen des Gesundheitswesens, wie sie derzeit im Runden Tisch für eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung im Kreis Verden stattfindet. Ein erstes gelungenes Projekt, das dort gemeinsam entwickelt wurde, ist die Weiterbildung von angehenden Hausärztinnen und Hausärzten aus einer Hand mit finanzieller Unterstützung des Landkreises Verden.

Die Seniorinnen und Senioren sind die größte Bevölkerungsgruppe im Landkreis. Viele Ältere brauchen besonderen Rat und Hilfe; sie leiden stark unter der jetzigen Corona-Pandemie. Für die Betreuung dieser Bevölkerungsgruppe unterhält der Kreis den Senioren- und Pflegestützpunkt. Die erfolgreiche Arbeit des Stützpunktes soll weitergeführt werden. Nicht nur mit Blick auf die ältere Generation setzen wir uns für eine orts- und bürgernahes Serviceangebot der Kreissparkasse ein, zum Beispiel unterstützt durch ein “Sparkassenmobil” und Servicetage bzw. -stunden. Wir engagieren uns für eine bürgernahe Verwaltung, die wo immer möglich in Zukunft auch dezentrale Serviceangebote in den Städten und Gemeinden unterbreitet.

Zu einem guten Leben im Landkreis Verden gehört auch die pflegerische Versorgung im Alter. Die Pflegeeinrichtungen des Landkreises in Dörverden und Thedinghausen sind tragende Säulen des Angebots an Pflegeplätzen neben den freien und kirchlichen Trägern in unserem Kreis. Sie wollen wir erhalten und weiterentwickeln. Aber auch Tagespflegeangebote und ambulante Pflegedienste sind erforderlich, damit ein Leben in der eigenen Wohnung von allen, die dies wollen, so lange wie möglich verwirklicht werden kann und pflegende Angehörige Unterstützung erfahren. Um das Finden eines ambulanten oder stationären Pflegeplatzes künftig zu erleichtern, wollen wir nach der Corona-Pandemie eine Online-Plattform für Pflegeplätze umsetzen.

Unverzichtbar für eine gute pflegerische Versorgung bei uns im Kreis ist qualifiziertes Personal. Durch die generalisierte Pflegeausbildung haben sich neue Herausforderungen aufgetan. Damit auch in Zukunft genügend Pflegepersonal im Landkreis Verden zur Verfügung steht und dem Fachkräftemangel entgegengewirkt wird, hat sich mit Hilfe des Landkreises ein Ausbildungsverbund gebildet. Ihm gehören neben den beiden Pflegeschulen ibs und BBS sowie der Aller-Weser-Klinik elf stationäre und ambulante Einrichtungen an. Es wurde eine neutrale Koordinierungsstelle für auszubildende Pflegekräfte gebildet, die der Landkreis finanziell unterstützt. Auf diesen starken Ausbildungsverbund setzen wir auch in Zukunft.

Ohne die Gleichstellung von Frauen und Männern gibt es keine gerechte demokratische Gesellschaft. Die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises ist für uns wie in den Kommunen unverzichtbar. Wir werden die Gleichstellungsbeauftragten weiterhin unterstützen, damit sie ihre Aufgaben weiterhin unabhängig und weisungsfrei wahrnehmen können.

In diesen Zeiten braucht der Landkreis Verden Solidarität und einen starken Zusammenhalt. Wir halten zusammen. Nicht erst die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie viel Bürgerinnen und Bürger durch ihr tatkräftiges Engagement bei Feuerwehren, Katastrophenschutz, im Rettungswesen aber auch im sozialen und kulturellen Bereich sowie im Sport bewegen können. Das verdient unser aller Anerkennung. Wir wollen die Kreisförderung für gemeinnützige Sportvereine und Kulturangebote fortsetzen und das ehrenamtliche Engagement wertschätzen. Die Feuerwehrtechnische Zentrale in Verden wird zukunftsweisend ausgebaut.

Wir wollen diesen Zusammenhalt stärken. Wir machen die solide Zukunftspolitik, die die Menschen im Landkreis Verden gerade jetzt brauchen. Wir sind näher dran an der Kreisverdener Zukunft.

Jetzt kommt es auf dich an. Verteidige unsere Demokratie und werde Mitglied.