Gibt es zukünftig einen Regio-S-Bahn-Halt in Hohenaverbergen, war die provokante Eingangsfrage, oder kann ein Stundentakt der Buslinie 701 in der Hauptverkehrszeit zwischen Verden und Neddenaverbergen realisiert werden? Und ist die Umwandlung der Ringbuslinie 713 in eine Radiallinienführung von Verden nach Kirchlinteln über das Industriegebiet Finkenberg und durch Weitzmühlen machbar?

Uwe Roggatz bei seinen Erläuterungen zum Thema ÖPNV in der Gemeinde Kirchlinteln

Die Kirchlintler SPD-Fraktion hatte zum Thema "Zukunftsperspektiven des öffentlichen Personennahverkehrs in der Gemeinde Kirchlinteln" Uwe Roggatz, seit elf Jahren dienstleistender Geschäftsführer bei Allerbus in Verden, eingeladen.

Einen Bahnhalt in Hohenaverbergen bezeichnete Roggatz als verwegen. Über eine Änderung der Ringlinie 713 denken die Planer schon seit Längerem nach, sagte Roggatz, der gerne in der Gemeinde Kirchlinteln und speziell in Luttum lebt und wohnt. Angedacht wurde das bereits 2007, dann aber mangels Finanzierbarkeit auf Eis gelegt. Durch die Verlängerung der Nikolaus-Kopernikus-Straße vom Industriegebiet Finkenberg auf Verdener Seite auf die Kreisstraße 21 zwischen Eitze und Weitzmühlen gebe es neue Möglichkeiten für eine attraktive Optimierung der Buslinie zwischen Verden und Kirchlinteln. Attraktiver wird es dann, wenn aus der langen Ringlinie eine Radiallinie wird und sich damit Fahrzeiten deutlich verkürzen können. So könne die neu eingeführte Buslinie 714 zum Finkenberg, "die auch jeder haben will", so Roggatz, mit in die Planungen einbezogen werden, ebenso die Linie nach Borstel. Noch befinde man sich im offenen Planungsprozess, in Kürze müsse die Verdener Busgesellschaft dem Landkreis hierzu Rede und Antwort stehen. Allerdings würde eine Änderung nicht vor dem Fahrplanwechsel 2018 erfolgen können.

Ein weiteres Thema war der kommende Bahnhalt in Kirchlinteln, der "ein Riesengewinn für die Gemeinde" sei, so Roggatz. Anhand des Beispiels von Hoya und Eystrup erklärte er diese Aussage. Hoya habe keine Bahnanbindung, aber eine gute Gewerbeentwicklung; Eystrup dagegen, mit dem Bahnhalt, sei genau deshalb ein bevorzugter Wohnort und erhalte viel Zuspruch von Familien, die dort wohnen und leben wollten. Zum Funktionieren des gesellschaftlichen Lebens in der Gemeinde trage natürlich auch der Kirchlintler Bürgerbus bei. Wenn alles gut laufe, wird in absehbarer Zeit nicht nur ein erster Elektrobus im Stadtverkehr laufen sondern auch als erster Bürgerbus im Landkreis der Kirchlintler. Eine Lademöglichkeit könnte am kommenden Bahnhalt installiert werden. "Gesellschaftliches Leben geht nur, wenn wir mobil sind", schloss Roggatz seine mit viel Beifall aufgenommenen Ausführungen. In seinem Dank an Roggatz sagte SPD-Fraktionsvorsitzender Richard Eckermann, dass die Kirchlintler SPD sich in Vielem wiederfinde.

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