Austritte sind der denkbar schlechteste Weg
„Vielen Dank dafür, dass ihr mir und Dörte den Rücken stärkt“, sagte Uwe Santjer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der SPD-Landtagsfraktion im niedersächsischen Landtag. „Seit sechs Jahren bin ich Landtagsabgeordneter und werde immer stolzer, die rote Krawatte zu tragen.“ Denn seit 20 Jahren sei die SPD wieder die stärkste Fraktion im Landtag, und in Hannover gebe es wieder eine rotgeführte Landesregierung, ergänzte Santjer. Der Landtagsabgeordnete war auf Einladung des SPD-Ortsvereins Kirchlinteln zum traditionellen Jahresabschlusstreffen in Heitmanns Gasthof nach Kreepen gekommen.
In seiner Rede bezog Santjer sich auf einige Schwerpunkte der niedersächsischen SPD-Politik. Er wies darauf hin, dass Umweltminister Olaf Lies ein Förderprogramm für 40.000 neue Sozialwohnungen initiiert habe, dass es in bestimmten Berufen ab 2019 keine Unkosten mehr für die Ausbildung gebe und pro Jahr mehr als 500 Ausbildungsplätze als vorher für Erzieher geschaffen würden. Innenminister Boris Pistorius habe dafür gesorgt, dass mehr Polizeistellen zur Verfügung stehen und Polizisten in höhere Besoldungsstufen aufsteigen könnten, und – das gab’s noch nie! – 3600 Polizisten in Ausbildung stünden.
Auch auf die momentanen schlechten Umfragewerte der SPD ging er ein. Vor der Sorge, dass „unser Land nach rechts driftet“, seien Parteiaustritte der denkbar schlechteste Weg. „Wir sind die Partei, die für Demokratie und Freiheit sorgt“, sagte er und fuhr fort: „Eine Spaltung der Bevölkerung haben wir schon mal erlebt, das wollen wir nicht wieder haben; eigentlich sollten jetzt Menschen in die SPD eintreten und nicht austreten.“ Nach knapp zweistündiger lebhafter Diskussion am weihnachtlich geschmückten Tisch schloss Ortsvereinsvorsitzender Hermann Meyer die gut besuchte, harmonische Jahresabschlussfeier. Als Wegzehrung überreichte er dem aus dem 130 Kilometer entfernten Cuxhaven anreisenden Uwe Santjer eine Tüte selbst gebackener Igelkekse.