Die SPD-Kreistagsfraktion besuchte kürzlich in Begleitung der SPD-Landespolitikerin Dörte Liebetruth die Gemeinde Kirchlinteln. Die Kommunalpolitiker ließen sich am geplanten neuen Bahnhaltepunkt in Kirchlinteln an der Kreepener Straße vom Vorsitzenden der SPD-Gemeinderatsfraktion, Richard Eckermann, und SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Hermann Meyer über den aktuellen Stand berichten.

Die SPD-Fraktion kann es kaum erwarten, dass in Kirchlinteln wieder Personenzüge halten.

In einem kurzen Rückblick wies Meyer darauf hin, dass seit Herbst 1987 in Kirchlinteln kein Personenzug mehr hielt. Im Jahr 2000 machte sich die SPD-Fraktion dann wieder für einen Bahnhalt stark, allerdings sollte dieser mehr in die Ortsmitte verlegt werden; der Bahnübergang Kreepener Straße bot sich dafür an. Dem niedersächsischen SPD-Wirtschaftsminister Olaf Lies sei es schließlich zu verdanken, dass Kirchlinteln nun den lang ersehnten Bahnhalt tatsächlich bekommen kann. CDU und FDP hatten die Reaktivierung von Bahnhaltepunkten in ihrer Regierungszeit bis 2013 immer abgelehnt.

In einer Vorprüfung durch die Landesnahverkehrsgesellschaft wurden die vorgegebenen sieben Kriterien alle positiv bewertet. Richard Eckermann listete auf: Haltepunkte wird von einer Regionalbahn bedient; der Hauptort liegt direkt an der Schienenstrecke; die Einwohnerzahl im 1.5-Kilometer-Radius liegt über 2000 Einwohner, die nächste Station liegt im Umkreis von mehr als drei Kilometern entfernt, die fahrplantechnische Machbarkeit ist gegeben, Anschlüsse in den Knotenbahnhöfen sind nicht gefährdet und es gibt keine negativen Auswirkungen auf den Fahrzeugeinsatz. Das Projekt wird demnach positiv beurteilt, es wird mit vergleichsweise geringen Investitionskosten gerechnet, sodass gesamtwirtschaftlich Vorteile zu erwarten sind.

Der Bahnhalt bedeute für die Attraktivität der Gemeinde für neue Einwohnerinnen und Einwohner insbesondere im Hauptort und im nördlichen Gemeindegebiet sowie für die Sicherung der Eigenständigkeit eine riesige Chance, betonte Eckermann. Die SPD stehe deshalb ohne Wenn und Aber zur Reaktivierung eines Bahnhalts. Es handele sich um ein Schlüsselprojekt für die kommende Ratsperiode.

Im Mai dieses Jahres wurde seitens der Gemeinde eine Vereinbarung mit der Deutschen Bahn unterzeichnet. „Momentan laufen die Vorarbeiten für die Vergabe der Planungsleistungen, die aufgrund der sehr komplexen und detaillierten rechtlichen Vorgaben und Anforderungen der Bahn von einem Fachbüro erledigt werden müssen“, ergänzte Hermann Meyer. Im Rat herrsche parteiübergreifend einmütige Zustimmung zu diesem Projekt, sagte Richard Eckermann. Von den geplanten Kosten nach derzeitigem Stand von gut einer Million Euro würde das Land Niedersachsen bis zu 75 Prozent übernehmen.

Die SPD-Kreistagsfraktion, angeführt vom Fraktionsvorsitzenden Heiko Oetjen, zeigte sich sehr angetan von dem Projekt und dem Engagement der Gemeinde. Einig war man sich, die durch die rot-grüne Landesregierung eröffnete Möglichkeit zur Schaffung eines Bahnhaltepunkts unbedingt zu nutzen. Ein neuer Bahnhalt in Kirchlinteln stärke auch den Landkreis insgesamt. Im Regionalen Raumordnungsprogramm des Landkreises sei eine Wiedereröffnung des Bahnhalts in Kirchlinteln bereits seit vielen Jahren als Zielsetzung verankert. Nach dem Willen der Kirchlintelner SPD soll analog zur Unterstützung der Bahnhofsreaktivierung in Dörverden auch die Realisierung des Bahnhalts in Kirchlinteln durch den Landkreis finanziell gefördert werden. Die SPD-Kreistagsfraktion will dieses Ansinnen positiv begleiten. Zusätzlich setzt die Gemeinde bei der Finanzierung ihres Eigenanteils auf eine Kofinanzierung durch den Zweckverband Verkehrsverbund Bremen/Niedersachsen.

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