Michael Jeske, Wittlohes neuer Ortsvorsteher, packt das Thema Verkehrsberuhigung in der 130-Einwohner-Ortschaft an. Im Vorfeld der kommenden Verkehrsschau, die im Herbst stattfindet, hat er in einem Schreiben an die Verwaltung auf die unbefriedigende Situation in Wittlohe mit dem Verkehr auf der Landesstraße 159 (L 159) hingewiesen.

Das Foto zeigt Wittlohe aus Richtung Otersen. Im Hintergrund ist deutlich das Ortsausgangsschild zu sehen, sodass ein Abbremsen für viele nicht infrage kommt. Die Ortschaft wird von vielen Verkehrsteilnehmern nicht wahrgenommen, sagt der Ortsvorsteher.

Jeskes Hauptkritikpunkt ist generell die zu hohe Geschwindigkeit der Fahrzeuge durch die Ortschaft. "Die Ortschaft Wittlohe wird als ,Zone 50' von vielen Verkehrsteilnehmern einfach nicht wahrgenommen", sagt er.

"Im letzten Jahrzehnt gab es in diesem Bereich immer wieder Bürgerbeschwerden, da die Querung der L 159 eine gefährliche Situation darstellt." Folgende Probleme in diesem Bereich listet er auf: Durch die langgezogene Kurve der L 159 sei die Sicht auf die L 159 aus der Wittloher Dorfstraße in Richtung Lohberg durch Bewuchs am Straßenrand schlecht. Regelmäßige Mäharbeiten in diesem Bereich würden die Situation allerdings verbessern.

Grundsätzlich bedeute die Überquerung der L 159 für alle Verkehrsteilnehmer eine erhöhte Gefahr, insbesondere gelte dies aber für Kinder, ältere Menschen und Fahrradfahrer. Die Wittloher Bushaltestelle liegt an der Stemmener Straße. Um diese zu erreichen, müssten die Kinder aus der Dorfstraße jedes Mal die Landesstraße passieren. Außerdem würden in der Fahrradsaison viele Radfahrer den Allerradweg nutzen, um zur Allerfähre oder zum Dorfladen nach Otersen zu gelangen. Die meisten von ihnen nähmen den landschaftlich reizvollen Weg durch den Dalsch, über die gerade erneuerte kleine Lehrdebrücke und die Wittloher Dorfstraße und müssten in Wittlohe die L 159 queren. Eine wirksame Verkehrsberuhigung an dieser Stelle würden deshalb sicherlich nicht nur die Wittloher Bürger sehr begrüßen.

"Es heißt, die Wittloher Ortsdurchfahrt sei für behördliche Geschwindigkeitsmessungen nicht geeignet, da die benötigte Messstrecke nicht lang genug sei. Die Folge ist, dass ist ein Blitzeinsatz zur effektiven Verkehrserziehung in Wittlohe bislang nicht erfolgte. Ich möchte, dass die Frage neu geprüft wird. Es kann doch nicht sein, dass dadurch in Wittlohe jeder Verkehrsrowdy ungestraft davonkommen kann. Vielleicht lässt sich auch durch Markierungen und farbliche Gestaltung die Situation verbessern. Am optimalsten wäre aus meiner Sicht aber eine bauliche Maßnahme", argumentiert der neue Ortsvorsteher. Mit dieser baulichen Maßnahme meint er eine feste Querungshilfe, wie sie etwa bereits in Kirchlinteln und Armsen geschaffen wurden.

Bereits Ende 2009 hatte sich die SPD-Ratsfraktion auf Anregung der damaligen Ortsvorsteherin Ingrid Jeske der Problematik angenommen. Damals erfolgreich erzielte Änderungen, wie die Schotterung eines Pfades an der L 159 und die Versetzung des Bushaltestellenschildes können nur ein erster Schritt sein und reichen wie sich in den letzten Jahren gezeigt hat nicht aus. Darum unterstützen die Sozialdemokraten und deren Fraktionsvorsitzender Richard Eckermann den erneuten Vorstoß des neuen Ortsvorstehers, und laden mit ihm gemeinsam die Wittloher Einwohner zu einem Ortstermin am kommenden Montag, dem 15. August, um 19 Uhr an der Bushaltestelle ein, bei dem gemeinsam mit allen Interessierten konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation entwickelt werden sollen.

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