SPD-Bundestagsabgeordnete ist Schirmherrin des „Forum Heimtier“

Der rechtliche Rahmen für Blindenführhunde ist in Deutschland einheitlich geregelt. Für Assistenzhunde, die Menschen mit anderen Einschränkungen unterstützen, ist die Rechtslage jedoch weitgehend unklar. Gästen aus Politik, Wissenschaft und Verbänden diskutierten daher im Rahmen einer Arbeitssitzung des „Forum Heimtier“ über gesetzliche Anpassungen und die Bedürfnisse von Mensch und Tier in den Räumen des Deutschen Bundestages.

Die heimische Abgeordnete Christina Jantz-Herrmann ist Schirmherrin des „Forum Heimtier“ und Tierschutzbeauftragte der SPD-Bundestagsfraktion.

Jantz-Herrmann berichtete über die Herausforderungen, vor denen Menschen stehen, die aufgrund von körperlichen oder geistigen Einschränkungen auf einen Assistenzhund angewiesen sind: „Weder die Ausbildung, noch die Kostenübernahme durch Krankenversicherungen oder die Gebäudezugangsrechte der Hunde sind einheitlich geregelt.“ In der Konsequenz stellen diese rechtlichen Unsicherheiten ein Hindernis für die die gesellschaftliche Teilhabe der Halter dar.

Die Bedeutung einheitlicher Standards bei der Ausbildung von Assistenzhunden wurde unter anderem durch einen Vortrag der Vorsitzenden des Vereins Hunde für Handicaps, Sabine Häcker, näher erläutert. „Standards sichern die Qualität der Hundeausbildung und entlasten die Allgemeinheit, da so auch Kostenträger die Ausbildung von Haltern und Hunden besser bewerten könnten“, so Häcker. Dem vorausgehen müsse jedoch die Aufnahme von Assistenzhunden in das Hilfsmittelverzeichnis der Krankenversicherungen.

Wie wichtig es für das persönliche Gefühl gesellschaftlicher Teilhabe sei, sich bei der Finanzierung eines Assistenzhunds nicht auf Spenden verlassen zu müssen, unterstrich Henrike Hillmer vom Sozialverband Niedersachsen. Selbst auf einen Assistenzhund angewiesen, bemängelte sie außerdem, nicht immer einschätzen zu können, welche Gebäude sie in Deutschland mit ihrem Assistenzhund betreten dürfe. So seien die Zugangsrechte für Assistenzhunde zwar für öffentliche Gebäude wie Ämter und Behörden, jedoch nicht für private Einrichtungen wie Supermärkte und Arztpraxen einheitlich geregelt.

„Es gibt noch viel zu tun“, betonte deshalb auch Jantz-Herrmann. Nun gelte es, überparteilich eng zusammenzuarbeiten und dabei insbesondere die Aufnahme von Assistenzhunden in das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz und in das Hilfsmittelverzeichnis der Krankenversicherungen anzustreben.

Das Forum Heimtier ist ein Zusammenschluss von Vertretern aus Politik, Wissenschaft, Fachverbänden, NGOs und der Wirtschaft. Zu den Gründungsmitgliedern des Forums, das sich im September 2014 in Berlin konstituiert hat, gehören neben den Bundestagsabgeordneten Christina Jantz-Herrmann und Tino Sorge das Institut für soziales Lernen mit Tieren, der Assistenzhund-Verein Hunde für Handicaps, der Deutsche Tierschutzbund sowie die Mars-Initiative Zukunft Heimtier.

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