Die Gedenktafel für Hinrich Heitmann, die am Scharnhusenplatz am Hinrich-Heitmann-Weg angebracht ist, war schon des Öfteren Objekt von Schmierereien. Jetzt ist sogar eins der Hinweisschilder, die auf den Wegeverlauf durch die historische Ortsmitte Kirchlintelns hinweisen, abmontiert und gestohlen worden. Am 22. Juni 2014 wurde dieser Weg von der Alten Dorfstraße bis zur Kreepener Straße feierlich eingeweiht.

Auf Betreiben der Kirchlintler SPD sollte damit dem Sozialdemokraten Hinrich Heitmann gedacht werden, der während der Zeit des Nationalsozialismus auf seiner Arbeitsstelle, dem Bremer Güterbahnhof, Mitleid mit hungernden Zwangsarbeitern hatte und ihnen hin und wieder ein Stück Brot zusteckte. Dabei wurde er im September 1944 gesehen und denunziert. Die Bremer Gestapo schleppte ihn ins „Arbeitserziehungslager“ Bremen-Farge, wo er unter unmenschlichen Arbeitsbedingungen beim Bau des U-Boot-Bunkers Valentin mithelfen musste. Nach knapp drei Monaten wurde er wieder entlassen, war seitdem schwer gezeichnet und starb 1953 viel zu früh im Alter von 54 Jahren.

Auch Bürgermeister Wolfgang Rodewald ist betroffen von dieser Tat: „War doch die Nennung dieses Weges und seine Einweihung Ausdruck einer außerordentlichen Wertschätzung Hinrich Heitmanns durch Kommunalpolitik und Verwaltung.“ Kirchlintelns ehemaliger SPD-Ortsvereinsvorsitzender Hermann Meyer erinnert an den Mut Heitmanns, „während der grausamen Zeit des Nationalsozialismus hungernden Menschen Brot zu geben, sei eigentlich eine Selbstverständlichkeit und keine strafbare Handlung“. Bürgermeister Rodewald hat die Neubestellung des gestohlenen Schildes bereits in die Wege geleitet.

Blick auf den schilderlosen Pfahl
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