Die Arbeit mit den Jugendlichen in der Gemeinde Kirchlinteln hält jung. Zumindest den Jugendbeauftragten Frank Koch aus Armsen. „Einige haben mich auf 40 geschätzt, aber ich bin schon 52 Jahre alt“, sagt Koch, der seit 16 Jahren Jugendbeauftragter der Gemeinde ist, und dieses Amt noch ein paar Jahre weiter ausüben möchte. Sein neuestes Projekt ist die Renovierung des seit Jahren nicht mehr genutzten Kellerraums der Schule am Lindhoop. „Früher war das hier ein Partyraum“, erinnert er sich. Nach langem Leerstand kam der Wunsch von Jugendlichen wieder auf, sich hier treffen zu wollen. Sie sprachen Frank Koch an, und der Raum ist gemeinsam renoviert worden. Jetzt kommen wieder Jugendlichen aus der gesamten Gemeinde und umzu hierher.

Die SPD-Fraktionsmitglieder konnten sich auf ihrer vergangenen Sitzung, die im renovierten Schulkeller stattfand, vom guten Zustand des Raumes überzeugen. „Was noch fehlt, sind ein paar Jalousien, dann ist der Jugendraum perfekt“, sagte Jan, einer der mithelfenden Akteure. Ausgestattet ist der Raum mit Kühlschrank, Mikrowelle und einem kleinen Ofen, „um sich mal ’ne Pizza zu machen“, erzählt er den Anwesenden. Für eine Sitzgelegenheit aus Thedinghausen musste Koch dreimal fahren, zudem gab es für die Malerarbeiten einen Zuschuss vom Landkreis für 700 Euro. „Wir haben die Wände bestimmt gefühlt 100 Mal überstreichen müssen, weil immer wieder Edding-Kritzeleien aus der Vergangenheit durchkamen“, sagt Jan. Es sei zwar nicht so perfekt gestrichen, als wenn es ein Maler mache, „aber jeder soll sich engagieren und sich einbringen“, nennt Koch sein Konzept: „Wertschätzung ist wichtig.“

Auch von den anderen selbstverwalteten Jugendräumen in Bendingbostel, Hohenaverbergen, Neddenaverbergen und Armsen berichtete Koch. "Wenn ich nachts dorthin fahre, weiß ich nicht, was mich erwartet.“ Er versuche aufgetretene Probleme mit den Jugendlichen vor Ort intern zu regeln und die Gemeinde nach Möglichkeit nicht miteinzubinden. Das habe bislang immer ganz gut geklappt, und seine Akzeptanz unter den Jugendlichen sei enorm. „Trotzdem bin ich nicht die Polizei der Gemeinde“, unterstrich er. Sollte es jedoch mal notwendig sein die Gemeinde zu kontaktieren, klappt die Zusammenarbeit aber immer gut. Absolut notwendig ist das Vertrauen der Jugendlichen zu ihm, damit Probleme geklärt werden können und damit auch zwischen den Jugendlichen, Anwohnern und der Gemeinde vermittelt werden kann. Aus Armsen bekam er jetzt einen zweiseitigen Wunschzettel von jüngeren Jugendraumnutzern. Auch hier wird Koch versuchen, nach Möglichkeit viele Wünsche zu realisieren. Hierfür wird er unter anderem auf ein kleines Budget seitens der Gemeinde zurückgreifen können. Zum Abschluss bedankten sich die SPD-Kommunalpolitiker bei dem langjährigen Jugendbeauftragten für seine bisherige Arbeit und wünschten ihm auch für die kommenden Jahre viel Gespür im Umgang mit den Jugendlichen der Gemeinde. Eine spontane Sammlung erbrachte 45 Euro für die Anschaffung von Jalousien im Jugendkeller.

Die folgenden Bilder zeigen : Vorder- und Rückseite des Wunschzettels jüngerer Jugendraumnutzer in Arsmen.

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