Die SPD-Bundestagsfraktion fordert schon seit langem, die Praxis des routinemäßigen Tötens von männlichen Eintagsküken zu beenden. Die heutige Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster, welche das Töten männlicher Eintagsküken aus Legehennenrassen weiterhin zulässt, bestärkt die SPD-Bundestagsfraktion darin, dass Alternativen zur massenhaften Vernichtung männlicher Eintagsküken stärker verfolgt werden müssen.

Die jährliche Tötung von 45 Millionen bis 50 Millionen männlicher Eintagsküken ist aus Sicht der SPD-Bundestagsfraktion mit dem Staatsziel Tierschutz nicht vereinbar. Es ist ethisch und im Sinne des Tierschutzes nicht hinnehmbar, dass Tiere als Abfallprodukte eines industriellen Prozesses behandelt werden. Wenn männliche Küken für die Agrarindustrie unattraktiv werden, nur weil sie aus Legelinien stammen, dann stimmt da etwas nicht. Es gibt verschiedene Ansätze, die die industrielle Logik des Tötens männlicher Eintagsküken durchbrechen. Die SPD-Bundestagsfraktion unterstützt den von Bundesminister Schmidt verfolgten Ansatz der sogenannten In-Ovo-Untersuchung zur Geschlechtsbestimmung von Küken – wir sagen aber auch: Eine solche Methode kann nur Brückentechnologie sein. Eier, die männliche Küken aus Legelinien hervorbringen werden, sind auch bei Verwendung von In-Ovo-Untersuchungen in den Augen der Betriebe wertlos. Diese industrielle Logik wird von Bundesminister Schmidt in keiner Weise in Frage gestellt. Der Minister hat mit seinem Ansatz ein Ende der bisherigen Tötungspraxis für 2017 ausgerufen – es bleibt abzuwarten, ob er Wort halten kann. Ansonsten haben wir aufgrund seiner Zurückhaltung viel Zeit verloren, während die massenhafte Tötung der männlichen Eintagsküken weitergeht. Die SPD-Bundestagsfraktion steht deshalb insbesondere für einen anderen alternativen Ansatz: Ziel muss die Rückkehr zum Zweinutzungshuhn sein, also zu Hühnerrassen, die sowohl zum Eierlegen als auch zum Mästen geeignet sind. Insbesondere auf Druck der SPD-Bundestagsfraktion fördert das Bundeslandwirtschaftsministerium die Forschung zum Zweinutzungshuhn. Hier muss aber noch mehr passieren. Auch Initiativen, welche die Mitaufzucht der männlichen Küken aus Legelinien mitfinanzieren, sind zu unterstützen. Ein Ende der bisherigen Tötungspraxis muss her.

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