Heinz Prietz aus Kirchlinteln feiert am heutigen Sonnabend seinen 90. Geburtstag. Geboren wurde er am 27. Februar 1931 in Ostpreußen und wuchs auf dem Bauernhof seiner Eltern auf. Nach der Flucht 1945 mit seinen Eltern und dem Bruder ist die Familie in Wienbergen im Landkreis Nienburg auf einem Bauernhof untergekommen.

Selbstverständlich halfen sie in der Landwirtschaft mit. Nach ein paar Jahren ist die Familie nach Dortmund gezogen, weil dort im Bergbau Arbeitskräfte gesucht wurden. Heinz Prietz war dann fast 15 Jahr unter Tage tätig.

Nach der Hochzeit 1960 mit Olga Ratz, deren Eltern in der Gottes-Gnaden-Siedlung in Kirchlinteln ein Haus hatten, und der Geburt des ersten von drei Söhnen, wurde die Wohnung in Dortmund zu klein. Da gleichzeitig im Olgas Elternhaus Platz war, weil dort mittlerweile alle Kinder ausgezogen waren, ist die kleine Familie nach Kirchlinteln gezogen. Einen neuen Arbeitsplatz als Fräser fand Heinz Prietz dann ab dem 19. August 1963 in Verden bei der Firma Focke. Er hatte die Personalnummer 26. Von 1970 bis zu seinem Ruhestand 1991 war der aktive Gewerkschafter freigestellter Betriebsratsvorsitzender. In dieser Zeit war er auch gewähltes Mitglied der Vertreterversammlung der AOK Verden.

Zur Kommunalwahl 1986 kandidierte Heinz Prietz für die Kirchlintler SPD und wurde direkt in den Gemeinderat gewählt. Der damalige Fraktionsvorsitzende Dietmar Rettkowski erinnert sich, dass Prietz ein ruhiger Vertreter war, der sich aber eindeutig für soziale und gerechte Vorhaben starkmachte. „Er war ein verlässlicher und konstruktiver Kommunalpolitiker, der kein Aufhebens von sich und seiner Person machte“, erinnert sich Rettkowski. Fünf Jahre später verfehlte er nur knapp den Wiedereinzug ins Gemeindeparlament.

Am heutigen Tag bekommt Heinz Prietz vom SPD-Ortsverein Kirchlinteln nicht nur einen Geburtstagsgruß, sondern auch eine Urkunde für seine 50-jährige Mitgliederschaft in der SPD überreicht. Hans-Rainer Strang und Hermann Meyer erinnern in einem Grußwort an das Jahr 1970, dem Eintritt des Jubilars in die SPD: „Willy Brandts Politik der Aussöhnung mit den osteuropäischen Staaten hat die Menschen beeindruckt und mitgenommen. Dich, Heinz, sicherlich auch.“

Heute lebt das Ehepaar Prietz noch immer im Haus am Alten Kohlenförder Weg und feierte dort im vergangenen Jahr diamantene Hochzeit. Heinz genießt seinen Ruhestand, interessiert sich für alle aktuellen Themen, deshalb gehören ausgiebiges Zeitunglesen und Nachrichtengucken fest zum Tagesablauf. Außerdem interessiert er sich für Sport, besonders Fußball, und natürlich für Werder Bremen.

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