Die Planungen begannen vor fünf Jahren; für den Bau wurden nur rund sieben Monate gebraucht. Ralf Oltmann, Geschäftsführer der Windenergieanlage Kreepen/Sehlingen bezog sich in einem Pressegespräch mit der „Swinegel“-Redaktion auf das Regio¬nale Raumordnungsprogramm des Landkreises Verden von 2016, in dem ein Vorranggebiet für eine Windenergienutzung zwischen Kreepen und Sehlingen ausgewiesen wurde.

„Wir hätten auch vier Windräder bauen können, haben aber aus Rücksicht auf die zu geringe Entfernung zur Ortslage Rahnhorsts darauf verzichtet“, betont Oltmann. Wegen der Nähe von nur rund 600 Metern hätte es wahrscheinlich immer wieder Probleme gegeben. So stehen also drei Windräder auf der kahlen Fläche zwischen den drei Geest-Ortschaften Kreepen, Sehlingen und Rahnhorst – und ihre Rotoren drehen sich gleichmäßig in der kalten November-Witterung.

„Sie laufen erst seit Ende letzter Woche richtig“, sagt Oltmann beim Besuchstermin vor Ort. Die Bauphase sei gut verlaufen und mittlerweile seien fast alle Probleme gelöst. Danach erzeugen die drei Windenergieanlagen vom Typ Vestas V126 insgesamt 10,35 Megawatt (MW) Strom, was bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 3500 Kilowatt (kW) pro Haushalt für rund 9000 Haushalte reichen würde. Die Anlagen sind insgesamt 212 Meter hoch, wobei die Nabenhöhe 149 Meter und der Rotordurchmesser 126 Meter ist. Die Energie wird über ein Erdkabel zum zirka sechs Kilometer entfernten Schalthaus nach Kirchlinteln geliefert und von dort aus ins Netz der EWE gespeist. Das Investitionsvolumen betrug rund 14,2 Millionen Euro.

Oltmann betont, dass der Sitz der ELKO Wind GmbH & Co. KG – die vier Großbuchstaben setzen sich aus den Anfangsbuchstaben der Investoren zusammen – in der Gemeinde Kirch­linteln ist und damit 100 Prozent der Gewerbesteuer hier bleibe.

Die vier Familien legen großen Wert auf Bürgerbeteiligung. „Über die zugesagte Bürgerbeteiligung wird zur Zeit noch mit Vertretern aus den anliegenden Ortschaften gesprochen. Wir hoffen, dass wir dort Varianten finden, die auf eine möglichst breite Zustimmung vor Ort treffen.“, sagt Ralf Oltman. Mit dem Naturschutzbund Deutschland (Nabu) habe die Gesellschaft schon erfolgreich über Ausgleichsmaßnahmen gesprochen. So gebe es unter anderem Abschaltzeiten der drei Windenergieanlagen für den Schutz von Fledermäusen, weiter werden drei Hektar Land zukünftig extensiv bearbeitet, indem dort eine bestimmte Saatmischung eingebracht werde, und drittens werde ein halber Hektar Blühstreifen mit Lerchenfenster angelegt. Ein Dank geht ebenfalls an Bürgermeister Rodewald und die Verwaltung für die gute Zusammenarbeit, so Ralf Oltmann.

Die SPD-Fraktion hatte die Ausweisung von Windparks durch Anträge im Gemeinderat unterstützt und freut sich, dass damit die Energiewende auch in Kirchlinteln vorangeht.

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