Viele Zuhörer auch aus der Ukraine und Ratsmitglieder waren bewegt von eindrucksvollen Wortbeiträgen in der Ratssitzung am Mittwoch in der St. Matthäus-Gemeinde in Brunsbrock. Richard Eckermann, Uwe Roggatz, Dörte Liebetruth (alle SPD), Wilhelm Haase-Bruns (Die Grünen), Torsten Blanke (CDU), Bürgermeister Arne Jacobs und Ratsvorsitzender Wilhelm Hogrefe sprachen sich für die Bereitschaft zum Abschluss einer offiziellen Partnerschaft zwischen der Gemeinde Kirchlinteln und der ukrainischen Stadt Tlumatsch sowie für eine weitere Unterstützung der ukrainischen Stadt durch weitere Hilfstransporte aus.

Frank-Peter Seemann für die „Freien“ hatte sich schriftlich auch in diesem Sinne geäußert, weil er selbst nicht anwesend sein konnte. Zu diesen Vorschlägen lag ein gemeinsamer Antrag der vier Fraktionen SPD, Die Grünen, Freie und CDU in der Ratssitzung vor.

Die Initiative für eine Partnerschaft zwischen Kirchlinteln und Tlumatsch war vom Kirchlintler Ortsvorsteher Hermann Meyer (SPD) ausgegangen. Gruppensprecher Richard Eckermann meinte, dass mit diesem Antrag Partnerschaft, Solidarität und Unterstützung ausgedrückt werde. „Wir strecken die Hand aus nach Tlumatsch“, sagte Eckermann, dessen Bevölkerung durch Putins Überfall so leide, und wollen gleichzeitig nicht nachlassen mit unserer Unterstützung. Er appellierte an die weitere Spendenbereitschaft der Bevölkerung für weitere Hilfstransporte nach Tlumatsch und erklärte, dass seine Fraktionsmitglieder auch ihren finanziellen Beitrag leisten werde. Dem schlossen sich im Übrigen die Sprecher der anderen Fraktionen an.

Uwe Roggatz sprach in der Ratssitzung von einem „Kirchlintler Weg“, in dem in kürzester Zeit über Fraktionen hinweg mit Bürgerinnen und Bürgern sowie der Verwaltung ein erster Hilfstransport nach Tlumatsch auf dem Weg gebracht wurde. Auf dem Rückweg kamen 61 Frauen und Kinder aus der Stadt mit nach Kirchlinteln, die hier sofort eine Unterkunft gefunden haben. Die Kirchlintler konnten den Flüchtlingen aus Tlumatsch sowas wie ein „Gefühl der Geborgenheit“ vermitteln, meinte Uwe Roggatz. Roggatz sprach dann auch von einer „moralischen Seite“ bei der Unterstützung der Ukraine und der Stadt Tlumatsch in diesem fürchterlichen Aggressionskrieg Putins. Mit dem Angebot zu einer Partnerschaft beider Gemeinden denke man an die Zeit nach dem Krieg, auch wenn man nicht wisse, wie die Zukunft aussehe, sagte das SPD-Fraktionsmitglied.

Dörte Liebetruth berichtete, dass sich der Europarat für Städtepartnerschaften mit Ukrainischen Städten ausgesprochen habe. Das besondere an dem Angebot zur Partnerschaft mit Tlumatsch sei, dass es schon vorher Beziehungen zwischen Kirchlinteln und Tlumatsch über die Jugendhilfe Sirius gegeben habe.
hrs

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