Bürgermeisterkandidatin Sabine Mandel in Luttum: „Das Ehrenamt hat in Luttum große Bedeutung“
Am Freitag machte die unabhängige Bürgermeisterkandidatin Sabine Mandel ihren Informationsspaziergang durch Luttum. Frau Mandel besuchte in Begleitung zahlreicher interessierter Kandidatinnen und Kandidaten aus den sie unterstützenden Parteien SPD und Bündnis90/Die Grünen das umstrittene neue Baugebiet westlich der Bürgermeister-Hogrefe-Straße, den Schützenverein Luttum, das Backhaus auf dem Dorfplatz und die Dorfscheune mit der Feuerwehrunterkunft. Sie lobte am Ende des Rundgangs das großartige ehrenamtliche Engagement vieler Luttumer.
Beim neuen Baugebiet waren viele Anlieger anwesend, die Ihre Sorgen vortrugen. „Mit 50 Wohneinheiten handelt es sich um ein Getto auf kleinem Raum,“ meinte ein Einwohner aus Luttum. Zudem würde eine Traufhöhe bis zu 11,50 m das Ortsbild verschandeln und den dörflichen Charakter von Luttum zerstören. Nur vorgesehene 1 ½ Stellplätze pro Wohneinheit im neuen Baugebiet würden dazu führen, dass sich die neuen Bewohner Parkplätze in den Nachbarstraßen suchen müssten.
Sorgen machten sich die anwesenden Einwohner aus Luttum auch über die Verkehrssituation, die durch das neue Baugebiet vorhersehbar sei. In der Sophienstraße würden vor der Abbiegung in die Landesstraße Staus entstehen und die Einmündung in die Landesstraße 160 würde durch den zusätzlichen Verkehr und den Lärmschutzwall noch problematischer. Schon jetzt fahren viele Fahrradfahrer, Schulkinder und Berufstätige morgens, mittags und am Nachmittag auf dem Radweg an der Landesstraße.
Sabine Mandel und SPD-Fraktionsvorsitzender Richard Eckermann versprachen, dass sie sich dafür einsetzen werden, dass die Gemeinde die bisherige Entscheidung überdenkt. Anregungen wie mehr Tempo 30-Schilder, öfter Geschwindigkeitswarnung und -Messung, deutlichere Haltemarkierung, Verkehrsberuhigung oder Einbahnstraßenregelung nahmen sie mit. Die Bürgermeisterkandidatin begrüßte das großartige Engagement der Bürger, die gut 350 Unterschriften gegen das Baugebiet gesammelt haben. „Mit mir wird es in den Dörfern mindestens einmal im Jahr eine Ortsversammlung geben, um unmittelbar zu erfahren, wo der Schuh drückt“, sagte Frau Mandel.
Der Informationsbesuch von Sabine Mandel ging weiter zum Schützenverein Luttum. Der Finanzverantwortliche des Vereins Christian Meier berichtete über die Ausbaumaßnahme am Schützenhaus. Der Eingangsbereich und die Sanitäranlagen sind mit rund 150.000 Euro bei erheblichen Eigenleistungen neu entstanden. Jetzt kommt es für den Schützenverein darauf an, wieder zum „Normalbetrieb“ im Schützenhaus mit der Kleinkaliber- und Luftgewehrschießanlage zu kommen. Besonders die Aktivierung der Jugendarbeit ist für den Verein wichtig. Sabine Mandel sagte, dass die ehrenamtliche Arbeit in den vielen Vereinen den positiven Charakter der Dörfer prägen.
Auf dem Dorfplatz lernte die Bürgermeisterkandidatin einige Backmeister kennen und ließ sich vom Sprecher der Backmeister Horst Guß den Ofen im Backhaus zeigen. Hier werden gesundes Brot, Pizza, Plätzchen und der beliebte Butterkuchen bei besonderen Anlässen gebacken. Sabine Mandel erfuhr, dass gesundes Brot nur vier Grundstoffe braucht und gutes Brot viel Weile bei der Herstellung benötigt.
Ulrike Helberg Manke berichtete über die vielen Angebote des Heimatvereins: Liederfreunde, Kindersingen, Boule-Bahn und Fahrradtour durch die Gemeinde am 1. Mai gehörten dazu. Außerdem hat der Heimatverein die Verantwortung für die Neugestaltung der Dorfscheune übernommen. Über die umfangreichen Umbaumaßnahmen berichtete Mathias Müller. Vorbereitungen für eine Neugestaltung der Dorfscheune gab es schon seit 2015. Im November 2020 hat man angefangen, den großen Raum völlig neu zu gestalten. In einem weiteren Bauabschnitt ist ein Anbau mit großer Küche und Sanitäranlagen geplant. Diese Schritte sind nur möglich geworden, weil ein neuer Vorstand des Heimatvereins die Aufgabe übernommen hat.
Eine großzügige Förderung erwartet der Verein auch für den zweiten Bauabschnitt, sagte die Vorsitzende des Heimatvereins Ulrike Helberg-Manke. Richard Eckermann wies auf die laufende Förderperiode hin und versprach, dass die Gemeinde ihren Anteil beitragen werde. Sabine Mandel lobte das große Engagement des Vereins und von Luttumer Bürgern, auch solchen, die ohne Vereinszugehörigkeit beim Ausbau geholfen haben. Mathias Müller erwartet, dass die neue Dorfscheune am Wahlsonntag, den 12. September als Wahllokal genutzt werden kann.
Dann ging es zur letzten Station der Rundtour von Sabine Mandel. Ortsbrandmeister Peter Meyer berichtete, dass die Feuerwehr 1998 mit viel Eigenleistung in ihren Teil der Dorfscheune eingezogen ist. Bewährt hat sich die Gründung eines Fördervereins. So konnte manches für die Feuerwehr angeschafft werden, was sonst zumindest so schnell nicht möglich gewesen wäre. Peter Meyer sprach dann die Eigenständigkeit der Luttumer Feuerwehr an. Sie hat auf dem Dorfplatz einen hervorragenden Standort gefunden habe und ist personell gut aufgestellt.
Sabine Mandel war von den Aktivtäten der Jugendfeuerwehr sehr angetan. Eine Kinderfeuerwehr gibt es noch nicht, wurde ihr mit auf dem Weg gegeben, weil es an ehrenamtlichen Betreuungskräften fehlt. Aber die Jugendfeuerwehr ist das Aushängeschild der Feuerwehr. „Rund 30 Prozent der Jugendlichen bleiben auch später bei der Erwachsenenfeuerwehr aktiv,“ sagte Peter Meyer.