Kirchlinteln/Letovice. Den 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus nutzten Daniela Ottová (CSSD) und Hermann Meyer (SPD) zu einer Kranzniederlegung. Am Vorabend des tschechischen Nationalfeiertags am 8. Mai gedachten beide Sozialdemokraten der Opfer des Nationalsozialismus. Über 60 Bürger der Stadt wurden von 1939 bis 1945 Opfer des Faschismus in Kirchlintelns Partnergemeinde Letovice.

Das Gesteck mit Blumen in den tschechischen Nationalfarben Weiß, Blau und Rot war mit zwei Schleifen im gleichen Farbton versehen. Auf der einen Schleife hatten Ottová und Meyer „Nie wieder Krieg“ in Deutsch und Tschechisch drucken lassen und auf der anderen Schleife waren die Namen der beiden sozialdemokratischen Parteien CSSD Letovice und SPD Kirchlinteln aufgedruckt.

An der Gedenkstätte für die Märtyrer des Zweiten Weltkriegs legten auch die Bürgermeister beider Kommunen, Vladimir Stejskal und Wolfgang Rodewald, sowie weitere Vertreter Kränze und Gestecke nieder.

Bei einem Besuch in den Konzentrationslagern Auschwitz und Birkenau erfuhr Kirchlintelns SPD-Ortsvereinsvorsitzender, dass im Mai 1941 mehr als 40 hochrangige tschechische Sozialdemokraten von einem Polizeispitzel an die Gestapo verraten wurden. Sie kamen über das Konzentrationslager Theresienstadt nach Auschwitz, und viele von ihnen sind dort von den Nazis ermordet worden.

Im Rahmen der Würdigung des 90-jährigen Bestehens des SPD-Ortsvereins Kirchlinteln gibt es im Juni einen Besuch mit Vertretern beider befreundeten Organisationen in Berlin. Neben der Besichtigung des Bundestags und des Willy-Brandt-Hauses gibt es auch einen Empfang in der tschechischen Botschaft, in der die Partnerschaftsurkunde zwischen Letovice und Kirchlinteln 2003 unterzeichnet wurde.

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