Die geplante Stromtrasse Suedlink scheidet sowohl den Landkreis Verden als auch die Geister. Vor allem in der Gemeinde Kirchlinteln, die durch die von TenneT geplante Leitung – sollte diese so kommen wie geplant – besonders betroffen wäre, regt sich Widerstand. Aber auch der Landkreis Verden und die Nachbargemeinden beobachten den Prozess sehr genau.

Bürgermeister Wolfgang Rodewald, SPD-Bundestagsabgeordnete Christina Jantz und Jochen Homann , Präsident der Bundesnetzagentur am 17. November im Lintler Krug.

Daher hatten die SPD-Bundestagsabgeordnete Christina Jantz und der Bürgermeister der Gemeinde Kirchlinteln Wolfgang Rodewald gemeinsam zu einem Gespräch über die Suedlink-Trassenführung mit dem Präsidenten der Bundesnetzagentur Jochen Homann eingeladen. Dieser kam in Begleitung u.a. von Dr. Sven Serong, der als Projektleiter maßgeblich für die Suedlink-Trasse verantwortlich zeichnet.

Christina Jantz betont: „Es ist mir sehr wichtig, dass wir alle Betroffenen an einen Tisch holen: die Entscheidungsträger von der Bundesnetzagentur mit Bürgermeistern der Gemeinden aus dem Landkreis Verden, dem Landrat, Vertreter der Bürgerinitiative Kirchlinteln und anderen Interessenvertretern. So haben wir in sachlicher Atmosphäre über den Planungsstand diskutiert. Herr Homann und seine Kollegen haben uns versichert, dass sie den von TenneT vorgeschlagenen Trassenverlauf sehr genau und kritisch prüfen und bewerten werden. Im Laufe des formalen Planungprozesses haben Bürger und Gemeinden noch zwei Mal Gelegenheit auf die Planung Einfluss zu nehmen. In sogenannten Antragskonferenzen, die die Bundesnetzagentur öffentlich veranstalten, nimmt die Agentur Kritik und Änderungsvorschläge und lässt diese in das weitere Verfahren einfließen und wird ggf. von TenneT Nachbesserungen bzw. weitere Prüfungen einfordern. Wenn dieses Pflichtenheft abgearbeitet wurde, wird der überarbeitete Antrag nicht nur online sondern auch in den Rathäusern und im Landkreisamt ausliegen, so dass auch hierzu Eingaben gemacht werden könne. Die aktive Beteiligung ist sehr wichtig und erwünscht!“

"Die Einwände der Gesprächsteilnehmer gegen den Trassenvorschlag von TenneT wurden dem Besuch aus Bonn klar dargelegt", so die Bundestagsabgeordnete. „Wir haben dieses Arbeitstreffen genutzt, um der Bundesnetzagentur unsere Bedenken zu schildern, beispielsweise zur Situation des Waldkindergartens. Indem wir konstruktiv Vorschläge gemacht haben, wo die Trasse alternativ entlang führen könnte ohne dass Wohngebiete in diesem Maße betroffen wären, z.B. an der B3 entlang. Damit wären lediglich 8 anstatt zum TenneT-Vorschlag 23 Siedlungsgebiete betroffen.“

Bei der Bewertung eines Trassenverlaufs spielen etliche Faktoren eine Rolle: Abstände zu Siedlungen, Naturschutz, Wirtschaftlichkeit, Bündelungsgebot, Topographie und andere. "Uns war wichtig, zu hören, dass die Bundesnetzagentur, nicht schlicht die Kriterien, die TenneT anlegt, übernimmt. Zumal diese bis heute nicht offengelegt wurden. Ich bin zuversichtlich, dass wir im Kreis Verden mit unseren konstruktiven Alternativvorschlägen und unserem direkten Austausch mit der Bundesnetzagentur auf dem richtigen Weg sind“, sagt die Abgeordnete nach dem Gespräch erleichtert.

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