Zur vergangenen Sitzung des SPD-Ortsvereinsvorstands lud Vorsitzender Hermann Meyer ins Kapitelhaus nach Wittlohe ein. Harm Schmidt, Vorsitzender der zeitgeschichtlichen Werkstatt, führte durch die am 28. April eröffnete Ausstellung. Innerhalb des Netzwerkes der Erinnerungskultur in der Gemeinde Kirchlinteln ist der regionale Bezug der zeitgeschichtlichen Werkstatt außerordentlich. Schmidt hob hervor, dass besonders über die Zeit der letzten beiden Kriege recherchiert wird und was in dieser Zeit hier bei uns geschehen ist. Dazu gehöre zum Beispiel, was die häufig ja noch sehr jungen Männer aus den Dörfern als Soldaten an der Front erleben mussten oder was die vielen damaligen Flüchtlingsfamilien, die hier bei uns eine neue Heimat gefunden haben, aus dieser Zeit zu berichten haben, sei für die heutige junge Generation von unschätzbarem Wert. "Wir alle sind in Frieden und Freiheit aufgewachsen, und vielen von uns geht es auch wirtschaftlich gut“, sagte er.

Was Krieg und existenzielle Not bedeuten und mit den Menschen machen und sie verändert, müsse immer wieder ins Bewusstsein gerückt werden. "Es ist wichtig, aus unserer Geschichte zu lernen, nicht nur aus den Geschichtsbüchern, sondern besonders aus den Berichten und Erzählungen unserer Eltern, Großeltern und Nachbarn; diese Erfahrungswerte dürfen nicht verloren gehen.“ In diesem Zusammenhang wies Schmidt auf die Einbindung der jungen Konfirmandinnen und Konfirmanden in die zeitgeschichtliche Werkstatt hin, die selbstbestimmt erforschen und zusammentragen können, was seinerzeit viele Menschen hier erlebt haben und sie heute noch berührt. Die Gespräche oder die Interviews mit Zeitzeugen seien dabei ganz bestimmt immer etwas sehr Bewegendes. Die Inhalte zu dokumentieren und damit zu erhalten, sei ungemein wichtig.

Die Ausstellung im Kapitelhaus bei der Wittloher Kirche ist während der Fährtage zwischen Otersen und Westen immer an den Sonnabenden und Sonntagen von 11 bis 17 Uhr geöffnet.

Jetzt kommt es auf dich an. Verteidige unsere Demokratie und werde Mitglied.