In der Gemeinde Kirchlinteln sind alle Krippenplätze belegt, und die Eröffnung einer neuen Gruppe ist noch nicht einmal in Planung. „Jetzt sind unsere Prognosen, die wir schon seit zwei Jahren im Rat vorbringen, eingetroffen“, sagt Elke Beckmann, Vorsitzende des Sozialausschusses im Gemeinderat, auf der SPD-Fraktionssitzung im Zwitscher-Stübchen.

Elke Beckmann

Die SPD-Fraktion wird darum einen Antrag auf Schaffung von Krippenplätzen stellen. CDU und Grüne hätten einen Krippenausbau in der Vergangenheit nicht für nötig gehalten. Jetzt seien alle Plätze belegt, und bei Zuzug weiterer junger Familien mit Kindern könne die Gemeinde keinen Krippenplatz mehr anbieten, sagte Beckmann.

Schon im November 2015 mahnte SPD-Fraktionsvorsitzender Richard Eckermann den Neubau einer Krippe in Kirchlinteln an. Heute wie damals geht und ging es für ihn und die Mitglieder der SPD-Fraktion „um die Existenz der Gemeinde“. Damals hätte der Neubau einer Krippe noch mit über 180.000 Euro von Bund und Land sowie weiteren 160.000 Euro durch die Investitionsförderung des Landkreises bezuschusst werden können. Diese Förderung gibt es jetzt nicht mehr.

„Niedersachsenweit ist der Bedarf an Krippenplätzen um zehn Prozent gestiegen“, sagt Beckmann, und Kirchlinteln mache da keine Ausnahme. Der Wechsel von dreijährigen Kindern von der Krippe in die Kita sei nicht möglich, weil auch hier alle Plätze belegt seien. „Da in diesem Jahr viele neue Kinder die Krippe besuchen, werden 2018 auch wenig freie Plätze zur Verfügung stehen“, sagt die Sozialausschussvorsitzende.

Bereits im Dezember 2014 forderte Bürgermeister Wolfgang Rodewald den Ausbau von Krippenplätzen. Er wolle damit, genauso wie die SPD, erreichen, junge Familien nach Kirchlinteln zu holen oder sie zu halten. „Meines Erachtens ist das Angebot einer guten Kinderbetreuung schon heute ein Hauptkriterium für die Wohnortwahl junger Familien.“ „Bei uns setzt die CDU-Mehrheitsfraktion auf Tagespflege und will einfach nicht sehen, dass Familien das gute Angebot von Krippen in der Gemeinde lieber möchten“, ergänzte Elke Beckmann.

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