Leider wurde die Erwartungshaltung der Kirchlintler SPD seitens der Deutschen Post AG nicht erfüllt. Was war geschehen? An der Tür der Kirchlintler Postfiliale an der Hauptstraße klebte am 17. Oktober ein DIN-A4-Zettel mit dem Hinweis, dass die Filiale vom 17. bis 25. Oktober aus „betrieblichen Gründen“ geschlossen sei. Warum nicht Sonnabend, der 26. Oktober, was ja naheliegend wäre, gleich mit einbezogen wurde, bleibt ein Rätsel. Es könnte sein, dass nach den Vorgaben der Post-Universaldienstleistungsverordnung (PUDLV) Einrichtungen nur werktäglich „nachfragegerecht betriebsbereit sein müssen“, mutmaßt SPD-Gemeinderatsmitglied Hermann Meyer, „der Sonnabend zählt da wohl nicht mehr als Werktag“. Meyer wandte sich daraufhin am 21. Oktober an Stephan Siekmann, den regionalen Politikbeauftragten der Deutschen Post AG in Hannover, mit der Bitte um Aufklärung. Bis zu diesem Montag, 28. Oktober, kam keine Antwort aus Hannover. Ebenfalls am 21. Oktober bat Meyer die Gemeindeverwaltung um Unterstützung. Auch deren Bitte um Stellungnahme und schnellstmögliche Abhilfe der unbefriedigenden Situation blieb bislang ohne Antwort vom regionalen Politikbeauftragten. Ebenso gab es keine Begründung, was denn „innerbetriebliche Gründe“ seien, die die vorübergehende Schließung erforderlich machten.

Eine weitere Stufe der Ratlosigkeit kam dann am vergangenen Montag. Der alte Zettel war zwischen Sonntag und Montag ausgetauscht worden gegen einen neuen: Nun dauert die Schließung der Kirchlintler Filiale noch weitere drei Wochen – laut Ankündigung bis zum 15. November, einem Freitag. Sonnabend, der 16., ist also wieder offen, oder? „Unser Dank gilt der Verwaltung im Rathaus, die sofort aktiv wurde und von Stephan Siekmann eine Stellungnahme erbat. Wörtlich heißt es in der E-Mail nach Hannover: „Eine Filialschließung von nunmehr über vier Wochen wirft erhebliche Fragen auf, so dass ich Sie um Stellungnahme und schnellstmögliche Abhilfe bitte.“

Auf der Fraktionssitzung am Montag, 28. Oktober, im Lintler Krug erinnerte Hermann Meyer an einen ähnlichen Fall vor gut anderthalb Jahren, aus dem März 2018. „Auch hier war die Postfliliale vier Wochen dicht“, sagte das Ratsmitglied und ergänzte: „Nur mit dem Unterschied, dass sie krankheitsbedingt geschlossen blieb und nicht aus betrieblichen Gründen.“ Eine Schließung aus beiden Gründen sei in der Verordnung nicht vorgesehen. Bürgermeister Wolfgang Rodewald, der als Gast an der Fraktionssitzung teilnahm, zeigte sich ebenfalls enttäuscht: „Für mich ist diese Situation sehr ärgerlich.“

Immer wieder wird seitens der Post versucht, kunden- und serviceorientierte Verkaufstalente in Teilzeit (Minijob) anzuwerben, wahrscheinlich ohne Erfolg. In der Kirchlintler Bevölkerung sorgt die neuerliche ärgerliche Schließung der Postfiliale für viel Unmut. Dieser Fall zeige aber auch, wie dünn die Personaldecke der Post ist, denn auch in Verden läuft es nicht rund, wusste Meyer zu berichten.

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