Seit mehr als einem Jahr wird hinter verschlossenen Türen immer wieder in internen Treffen zwischen Ratspolitik und Gemeindeverwaltung über mögliche Umbaupläne für die Grundschule Luttum beraten, ohne Schule und Elternvertretung miteinzubinden. „Ein solches Vorgehen ist weder kommunalverfassungsrechtlich in Ordnung noch im Sinne von Transparenz und Bürgernähe“, sagt Richard Eckermann, Vorsitzender der SPD-Gemeinderatsfraktion. Diese fordert nun in einem Antrag den Start einer offenen Diskussion zur Zukunft der Grundschule Luttum mit Schulleitung, Eltern und Lehrern.

Dabei soll die Gemeinde Schulleitung, Eltern, Lehrerinnen und Lehrer der Grundschule Luttum kurzfristig über die bisherigen internen Überlegungen zu Vorschlägen zum Umbau der Grundschule Luttum informieren. "Ihnen wird damit die Möglichkeit zur Diskussion und Stellungnahme zum geplanten Bauvorhaben und den damit im Zusammenhang stehenden Optionen zur künftigen Weiterentwicklung der Grundschule Luttum mit einem Ganztagsangebot eingeräumt“, ergänzt Elke Beckmann, Mitglied im Schulausschuss. Die Fraktionen werden in die Kommunikationsmaßnahmen einbezogen. Ziel ist der Start eines offenen Diskussionsprozesses mit allen Beteiligten zur Zukunft der Grundschule Luttum und eine Beratung im Schulausschuss und im Ausschuss für Jugend und Soziales.

Die bisherige Ablehnung eines öffentlichen Diskussionsprozesses über die Umbaupläne vonseiten der CDU-Fraktion, weil man noch keine ausreichende Kosten- und Finanzierungssicherheit habe, sei kein ausreichender Grund für einen Ausschluss der Betroffenen oder der Öffentlichkeit, betont Eckermann. Auch für die SPD-Fraktion sei klar, dass eine Umsetzung der millionenschweren Umbaupläne durch die Gemeinde nur mit finanzieller Unterstützung von Bund und Land, gegebenenfalls auch des Landkreises, möglich sein werde. Hans-Rainer Strang, Mitglied im Schulausschuss, ergänzt: "Umso wichtiger ist es, jetzt zeitnah in die gemeinsame Diskussion mit allen Beteiligten über die Umbaupläne zur Ganztagsschule zu starten, damit die Gemeinde alles fertig vorliegen hat, wenn die angekündigten Förderprogramme des Bundes starten. Wir dürfen dazu keine Zeit mehr verlieren.“

"Vor der Kommunalwahl 2016 gab es schon einmal Bewegung für eine offene Diskussion über die Entwicklung unserer Grundschulen zu Ganztagsschulen im Gemeinderat, leider ist das in den letzten vier Jahren nicht mehr der Fall gewesen“, weist Eckermann auf die verlorene Zeit hin. Bundesweit besuchten bereits 50 Prozent aller Kinder im Grundschulalter eine Ganztagsschule und auch in den Nachbarkommunen gebe es immer mehr davon. "Nur in Kirchlinteln ticken die Uhren bislang anders." Dabei sei eigentlich klar, dass die Entwicklung in Richtung Ganztagsschule gehen müsse: "Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig verlässliche Schul- und Betreuungszeiten für die Kinder im Grundschulalter sind“, begründet Eckermann den Antrag.

Auch bildungspolitisch ist der Ganztagsschulunterricht sinnvoll. Eckermann: "Ab 2025 haben Kinder im Grundschulalter sogar einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Höchste Zeit also, dass in der Gemeindepolitik eine öffentliche Diskussion zur Einrichtung von Ganztagsschulen startet. Die SPD fordert, dass endlich mit den Betroffenen über die Möglichkeiten zu einer Weiterentwicklung zur Ganztagsschule gesprochen wird.“

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