Der SPD-Ortsverein setzt seine traditionellen Besuche von Gedenkstätten auch in diesem Jahr fort. Am Sonntag, 10. Juni, wird der Dokumentation- und Lernort Baracke Wilhelmine in Schwanewede-Neuenkirchen besucht. Abfahrt ist um 10 Uhr auf dem Parkplatz vor dem Lintler Krug. Anmeldungen sind möglich bis zum 4. Juni unter Telefon (04236) 1397. Es werden Fahrgemeinschaften gebildet.

Die Baracke Wilhelmine dokumentiert unter anderem die Geschichte der Nutzung des Geländes durch das Marinegemeinschaftslager Neuenkirchen von 1938 bis 1945. Eng damit verbunden sind die Geschichte der Arbeit von KZ-Häftlingen, Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen am Bau des U-Boot-Bunkers Valentin in Bremen-Frage und die damit in Verbindung stehenden Lager in Schwanende, Neunkirchen, Farge und Blumenthal. 1940 wurden vier Baracken auf dem Gelände durch die Bremer Gestapo beschlagnahmt und als „Arbeitserziehungslager“ fortgeführt.

„Der Kirchlintler Sozialdemokrat Hinrich Heitmann ist im Herbst 1944 von seiner Arbeitsstelle als Lademeister im Bremer Hauptbahnhof von der Gestapo verhaftet und ins ,Arbeitserziehungslager’ Bremen-Frage gebracht worden“, erinnert SPD-Vorsitzender Hermann Meyer an den Zusammenhang des Besuchs durch den Ortsverein. „Wie viele andere Sklavenarbeiter hat auch er vermutlich die kurzen Nächte im Lager Heidkamp verbracht, um sich von der brutalen und unmenschlichen Arbeit beim Bunkerbau auszuruhen.“ Erinnert sei, dass Heitmann denunziert wurde, als er Zwangsarbeitern auf dem Bremer Hauptbahnhof ein Stück Brot gab. Nach knapp drei Monaten wurde er als gebrochener Mann entlassen.

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