SPD besucht neue Krippe in der Kita "Ünner'n Hollerbusch" in Luttum
Kirchlinteln-Luttum. Alle Plätze der neuen Krippe in Luttum sind schon belegt. Am Montag können die Kinder in die neuen Räumlichkeiten, sagte Heike Harbort, Leiterin der Luttumer Kindertagesstätte (Kita) „Ünner‘n Hollerbusch“. Bei einem Rundgang durch die Gebäude informierten sich jetzt Mitglieder der Kirchlintler SPD-Gemeinderatsfraktion über den aktuellen Stand vor Ort. Mit dabei waren Bürgermeister Wolfgang Rodewald und die SPD-Bundestagskandidatin Christina Jantz.
Auf 510.000 Euro war die Baumaßnahme durch die Kommunalpolitik beschränkt, und der finanzielle Rahmen wurde eingehalten. 470.000 Euro kostete der Kita-Neubau samt Einrichtung und 40.000 Euro sind für die Herrichtung der Außenanlagen wie Gehweg und Parkplätze und die Anschaffung von Spielgeräten, die Dienstag aufgestellt wurden, geplant. Zuschüsse kamen von Land (115.500 Euro), und der Landkreis beteiligt sich im Rahmen der Investitionskostenförderung mit 50 Prozent an den verbleibenden Baukosten des Kitaneubaus. Das Gebäudemanagement im Rathaus wird von der SPD für die sparsame Bauweise gelobt, denn ein fast exakt genauso großer Neubau in Wremen ist mit 763.000 Euro veranschlagt worden, erfuhr Ratsmitglied Hermann Meyer.
Auf den Wänden ist ein Sajade-Baumwollputz aufgebracht, der vorrangig in Krippen verarbeitet wird. „Dieser Putz ist schallisolierend und sorgt für ein angenehmes Raumklima“, erklärte die Kita-Leiterin. Die Möbel sind aus Holz und kommen vom Martinshof in Bremen, Hocker gibt es in drei verschiedenen Größen. „Die Wandlampen sind bestellt bei der Tragenden Gemeinschaft in Schafwinkel“, sagte Harbort. Überhaupt konnten sich die Besucher von dem großen Engagement Heike Harborts und ihrer 18 Mitarbeiterinnen überzeugen.
In der anschließenden Diskussionsrunde waren alle der Meinung, dass die Ausbildung für Erzieherinnen grundlegend geändert werden müsste. „Der Blick auf das Kind fehlt, in der Schule wird sehr viel Theorie vermittelt, darum fehlt auch das Handwerkliche bei vielen“, sagte Heike Harbort. Die Kinder seien immer ganz begeistert, wenn ihnen Stricken von Puppenkleidern, Schnitzen von Holzgegenständen oder Wolle spinnen gezeigt werde. In einer Gruppe können die Kinder auch Plattdeutsch lernen: „Die nächste Erzieherin, die wir einstellen, muss plattdeutsch sprechen können.“
„Pädagogik ist Leben und heißt nicht Stillstand, darum ist Fortbildung unerlässlich.“ Seit Mai bis Januar 2014 nehmen die drei Kita-Leiterinnen aus Kirchlinteln, Luttum und Neddenaverbergen an einer Inklusionsfortbildung teil. Diese endet nach einem Kolloqium und der Abgabe einer rund 20-seitigen Hausarbeit mit der Qualifikation „Fachkraft/Fachberatung für Inklusion (VHS), berichtete Harbort den Politikern. Am 4. Oktober findet mit Annette Otto, der „Mutter der Inklusion“, wie Heike Harbort die Fachfrau aus Osterholz-Scharmbeck nennt, eine Informationsveranstaltung in Luttum statt. „Die Sichtweise hat sich schon verändert.“
Alle waren sich einig, dass eine personelle Ausstattung mit drei Erzieherinnen für eine 15er-Kindergruppe unbedingt notwendig und erforderlich sei. Momentan werden vom Land nur zwei Erzieherinnen bezuschusst, die dritte Kraft zahlt die Gemeinde vollständig alleine. Das uneffektive Betreuungsgeld der Bundesregierung sollte gestrichen werden und in die Finanzierung der Kitas fließen, forderte die SPD-Bundestagskandidatin Christina Jantz.